Was sie können, wo sie helfen – und wann Du lieber vorsichtig sein solltest!
Regale voller Vitaminpillen, bunte Superfood-Kapseln und Versprechen wie „mehr Energie“, „bessere Abwehr“ oder „strahlende Haut“: Nahrungsergänzungsmittel sind längst ein fester Bestandteil im Alltag vieler Menschen geworden – nicht nur bei Fitness-Fans. Doch was ist wirklich dran? Braucht unser Körper diese Extras – oder sind sie unnötig und teuer oder gar gefährlich?
Was sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt?
Nahrungsergänzungsmittel (kurz: NEM) sind Produkte, die Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Fettsäuren oder Pflanzenstoffe enthalten – in konzentrierter Form, z. B. als Kapseln, Tabletten, Pulver oder Tropfen. Sie sollen die normale Ernährung ergänzen, nicht ersetzen.
Das spricht für Nahrungsergänzungsmittel:
Manche Lebensphasen, Erkrankungen oder Belastungssituationen erhöhen den Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen deutlich, beispielsweise:
- Schwangerschaft und Stillzeit: Folsäure, Eisen, Zink, Jod, Vitamin C, B-Vitamine
- Burnout und Stress: Magnesium, B-Vitamine, Vitamin C, auf guten Vitamin D-Status achten
- Infektanfälligkeit und Rekonvaleszenz: Vitamin C, Zink, auf gute Vitamin A- und D-Werte achten
- vegetarische Ernährung: z. B. lacto-ovo-vegetarisch: Eisen, Zink, Jod
- vegane Ernährung: Eisen, Zink, Jod, Calcium, Vitamin A, D, B2, B12
- Arzneimittel als Mikronährstoffräuber: z. B. Protonenpumpenhemmer (PPIs = Magensäureblocker wie Omeprazol, Pantoprazol u. a.) – Vitamin B12, Magnesium, Calcium, Vitamin D, Vitamin C, Folsäure und Eisen
Moderne Ernährung = manchmal nährstoffarm!
Fertigprodukte, lange Transportwege, ausgelaugte Böden oder stark verarbeitete Lebensmittel führen dazu, dass nicht immer das im Essen steckt, was wir brauchen – auch wenn es auf dem Teller vielleicht gesund und lecker aussieht.
Nachgewiesene Mängel!
Ein gezielter Einsatz nach Labordiagnostik kann helfen, konkrete Defizite auszugleichen – u. a. bei Eisenmangel, Vitamin-D-Mangel oder zu niedrigem Omega-3-Spiegel.
Therapeutisch sinnvoll!
In der begleitenden Behandlung von z. B. Burnout, Infektanfälligkeit oder Darmproblemen können hochwertige Mikronährstoffe helfen, den Körper zu regulieren und Heilprozesse zu unterstützen.
Und was spricht dagegen?
„Viel hilft viel“ – ein Trugschluss!
Ein Zuviel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen kann durchaus unerwünschte Nebenwirkungen verursachen! Eine Vitaminintoxikation (Hypervitaminose) entsteht bei hoher Überdosierung einiger Vitamine, wie Vitamin A, D, B3 (als Nicotinsäure) und B6, dabei zeigen sich unterschiedliche Symptome. Auch Mineralstoffe und Spurenelemente wirken in zu hohen Dosierungen toxisch. Darüber hinaus kommt es zu Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Mikronährstoffen. Diese können die Verfügbarkeit erhöhen (z. B. Vitamin C kann die Eisenaufnahme verbessern) oder verringen (z. B. Eisen kann Zinkaufnahme herabsetzen).
Qualität ist nicht gleich Qualität!
Nicht jedes Produkt hält, was es verspricht! Manche Nahrungsergänzungsmittel sind weit höher dosiert als von Fachleuten empfohlen, verunreinigt oder enthalten Zusatzstoffe, die mehr schaden als nützen. Vertrauenswürdige Hersteller, transparente Deklaration und zertifizierte Qualität sind hier das A und O!
Kein Ersatz für eine gesunde Ernährung!
Vitamine & Co. aus der Kapsel ersetzen keine frischen Lebensmittel! Eine ausgewogene, bunte Ernährung bleibt die beste Grundlage – NEM können diese ergänzen, aber nicht ersetzen.
Selbstmedikation kann riskant sein!
Einfach mal „auf gut Glück“ das Immunsystem pushen? Lieber nicht! Gerade bei chronischen Erkrankungen, Medikamenteneinnahme oder bestehenden Mängeln ist eine individuelle Beratung wichtig – sonst bringt selbst das „Beste“ nicht viel und kann stattdessen sogar schaden!
Denn Arzneimittel und Mikronährstoffe können sich gegenseitig beeinflussen und zu unerwünschten Wechselwirkungen führen (z. B. gleichzeitige Einnahme von Calcium, Magnesium, Eisen oder Zink kann die Aufnahme Tetrazyklin-Antibiotika verringern). Es sind also nicht nur Medikamente, die eine Aufnahme von Mikronährstoffen stören können, auch Mikronährstoffe sind in der Lage die Wirkung von bestimmten Medikamenten zu verringern!
Fazit: Nahrungsergänzung – ja, aber bitte gezielt!
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Wundermittel, aber sie können eine wertvolle Unterstützung sein – wenn sie sinnvoll ausgewählt, gut dosiert und an Deinen individuellen Bedarf angepasst sind.
Wenn Du unsicher bist, ob und welche Produkte für Dich geeignet sind, komm gerne zur Ernährungsberatung oder Mikronährstoffanalyse – damit Dein Körper wirklich das bekommt, was er braucht.
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Barbara Wypchol